Handelswege zwischen den Messestädten Frankfurt und Leipzig

Lange und kurze Hessen

Auf den Handelswegen „Kurze Hessen“ und „Lange Hessen“ konnte man im Mittelalter von Mainz bzw. von Frankfurt kommend über Eisenach nach Leipzig reisen. Der Name kam von der Länge der Strecke, die auf dem Hoheitsgebiet der Landgrafschaft Hessen zurückgelegt werden musste.

Die „Lange Hessen“ ging von Mainz bzw. Frankfurt über Butzbach - Linden - Ebsdorf - Treysa - Homberg (Efze) - Melsungen - Spangenberg - Waldkappel - Creuzburg nach Eisenach, während die „Kurze Hessen“  von Frankfurt über Friedberg - Hungen - Grünberg - Alsfeld - Hersfeld nach Eisenach führte.

Die Altstraßen "Lange Hessen" und "Kurze Hessen"

Luther wählte den Weg über die "Kurze Hessen" als er zum Reichstag nach Worms zog.

Im Siebenjährigen Krieg rückten die Franzosen auf der "Lange Hessen" gegen Amöneburg vor, da die steinerne Ohmbrücke südöstlich von Amöneburg (Brücker Mühle) damals weit und breit die einzige Möglichkeit bot, die Ohm mit schweren Wagen und Geschützen zu überqueren.

Antsanvia / Reffenstraße / Hohe Straße

Die Hohe Strasse - je nach Teilstück auch unter dem Namen Antsanvia bzw. Reffenstraße bekannt - verbindet Mainz mit Fulda und führte über Thüringen bis zur Elbe. Nördlich von Frankfurt verläßt sie das Maintal, ersteigt die Berger Höhe und folgt diesem Ausläufer des Vogelsberges bis Marköbel. Dort überwachten die Römer diesen Fernweg mit einem großen Kastell und unterstrichen damit seine Bedeutung.

Die Antsanvia und die Via Regia

Via Regia

Im Laufe der Jahrhunderte verlagerte sich die "Hohe Straße" von den Höhen des Vogelsberges in das Kinzigtal.

Das Kinzigtal, zwischen dem Vogelsberg und dem Spessart gelegen, entwickelte sich somit zu einer der wichtigsten Verkehrsverbindung zwischen dem Rhein-Main-Gebiet und Thüringen. Hier verlief ein Teilstück der Via Regia von Frankfurt über Gelnhausen, Wächtersbach, Steinau an der Straße und Schlüchtern nach Fulda, Eisenach und weiter nach Leipzig.

Via Regia