Der Völkerweg in Eppersthausen
Der vorgeschichtliche Weg verband im großen keltischen Siedlungsgebiet die Mainübergange bei Flörsheim im Westen und Stockstadt im Osten. Der Weg führte über die "Messeler Höhe" an den Schlackenhügeln am "Forst Eichen" vorbei zur Thomashütte, benutzte den Grenzweg zwischen Rödermark und Babenhäuser Mark (jetztige Messeler Straße) und führte an Eppertshausen vorbei zum Johannenwald, Kleinem Wäldchen auf das Kratzenrott bis in den Sickenhöfer Wald.
http://www.eppertshausen.de/gemeinde-verwaltung/geschichtliches/praehistorischer-voelkerweg.html
Seltsam ist der „Knick“, da aufgrund der Topologie ein Richtungswechsel nicht zwingend notwendig erscheint.
Mit hoher Wahrscheinlichkeit handelt es sich um zwei prähistorische Wege.
Das Fundgebiet Trebur-Geinsheim /-Wallerstetten in Südhessen weist eine größere Anzahl von Römerlagern auf. Es handelt sich um ein Gebiet beim Wohnplatz Kornsand in der Gemarkung Geinsheim am Rhein in der rechtsrheinisch gelegenen Gemeinde Trebur in Hessen. Es gilt als der bedeutendste Fundplatz der frühen römischen Kaiserzeit im Hessischen Ried. Die Stelle war 20 km beziehungsweise etwa einen Tagesmarsch von Mogontiacum entfernt. Offenkundig sicherte man hier eine Stelle, die einen einigermaßen trockenen Übergang durch die Rheinaue ermöglichte, um den Rhein zu überqueren. Der römische Stützpunkt mag auch als rechtsrheinisch gelegener Schutz des linksrheinisch gelegenen Buconica gedient haben.
http://de.wikipedia.org/wiki/Fundgebiet_Trebur-Geinsheim
Buconica war der Name einer linksrheinischen römischen Militär- oder Straßenstation im heutigen Rheinland-Pfalz. Der Name ist im Itinerarium Antonini überliefert. Auch auf der Meilensäule von Aduatuca, gefunden in Tongeren in Belgien, wird der Ort genannt. Auf der Tabula Peutingeriana befindet sich Bonconica acht Leugen südlich von Mogontiacum (Mainz) und elf Leugen nördlich von Borbetomagus (Worms).
http://de.wikipedia.org/wiki/Buconica
Die Römer benutzten ältere, bereits existierende Fernverbindungen. So wurde ein prähistorischer Fernweg, welcher Mitteldeutschland und den Mittelrhein miteinander verband, auch in römischer Zeit weiter verwendet. Innerhalb der Civitas Auderiensium verlief dieser Weg von Langen (Anm: Keltensiedlung Koberstadt) kommend entlang dem sogenannten Indianerpfad im Offenbacher Stadtwald südlich von Tempelsee, führte weiter entlang der Langener Straße in Bieber am alten Bieberer Ortskern vorbei, über den Lämmerspieler Weg (in Bieber: Würzburger Straße) durch den Lämmerspieler Wald nach Lämmerspiel. (Anm: … und von dort zur Main-Furt bei Kesselstadt / Steinheim)
Ende des 1. Jahrhunderts nach Christus wurde bei Hanau-Steinheim eine Holzbrücke an Stelle einer alten Mainfurt errichtet. Der Zugang dieser Brücke war im heutigen Campinggelände. Dass diese Furt bereits vorher von den Bewohnern der Gegend genutzt wurde, zeigt der Fund einer keltischen Münze (Regenbogenschüsselchen) des Stammes der Vindeliker aus der Zeit um etwa 100 vor Christus. Im Gebiet des südlichen Brückenkopfes entstand eine römische Siedlung, welche in den Jahren 230 - 260 nach Christus (Alemanneneinfall) unterging. Die Ruinen dieser Siedlung standen noch bis ins Mittelalter aufrecht und dienten als Baumaterial.
Wikipedia.de „Civitas Auderiensium“
Auch der oben beschriebene Indianerpfad weist einen seltsam „Knick“ auf.
Mit hoher Wahrscheinlichkeit handelt es sich um drei prähistorische Wege.
Mit dem dritten Weg haben wir eine unmittelbare Anbindung des Oberrheins über die Bergstraße an die Antsanvia, Via Antiqua, die Magdeburger und die Leipziger Straße d.h. über Thüringen an die sächsische Elbe. Ein Hinweis, dass der Weg bereits in keltischer Zeit genutzt wurde, ist das Wagengrab von Rumpenheim.
Er ist die direkte Verbindung zwischen der Koberstadt und dem keltischen Fürstensitz am Glauberg.
Keltenweg von der Koberstadt zum Glauberg (eigene Karte)
Die Koberstadt ist eine hallstättische Grabhügelgruppe unweit des hessischen Langen im Kreis Offenbach. Der Name Koberstadt leitet sich von Kupferstätte ab, denn schon früh wurden hier Metallfunde gemacht. Im Jahr 1900 wurde am Westhang einer Sanddüne eine Erdbefestigung freigelegt. Diese Befestigung war nierenförmig und hat einen Längsdurchmesser von 330 Metern. Im Zentrum befand sich eine Siedlung, die von einem Wall mit Brustwehr und doppelten Graben geschützt wurde. Zusätzlich war die Siedlung durch eine Reihe spitzer Pfähle und geflochtenes Astwerk geschützt. Es bestanden fünf Zugänge, die verschlossen werden konnten. Der äußerste Graben ist 810 Meter lang und die umschlossene Fläche 3,5 Hektar groß. Zur Befestigung dieser Anlage sollen rund 1.000 Männer notwendig gewesen sein.
Wikipedia.de
Anhand des prähistorischen Völkerweges und dem Indianerpfad wird ein wichtiges Prinzip der vorgeschichtlichen Altwege südlich des Mains erkennbar:
… unter der Berücksichtigung der Furten in Nierstein, Mainz, Flörsheim, Schwanheim, Frankfurt, Bürgel, Steinheim, Seligenstadt, Stockstadt und Niedernberg.
Die Siedlungsgeschichte des Kapellenbergs bei Hofheim am Taunus reicht bis in die Jungsteinzeit zurück. Eine umfangreiche Besiedlung bestand während der Epoche der Michelsberger Kultur, was durch die große, sich heute noch abzeichnende Ringwall-anlage bezeugt wird. Aber auch schnur-keramische Grabanlagen oder die Überreste eines römischen Wachturms deuten die besondere Stellung an, die der Kapellenberg für die Besiedlung der Region bei Hofheim hatte. Der Umfang der Anlage lässt darauf schließen, dass sie eines der großen politischen und wirtschaftlichen Zentren der damaligen Zeit im Rhein-Main-Gebiet war. Angenommen wird, dass die Besiedlung etwa 600 Jahre andauerte.
Der Ringwall Kapellenberg ist eine jungsteinzeitliche Verteidigungsanlage und nach dem keltischen Heidetränk-Oppidum die zweitgrößte vorgeschichtliche Anlage im Taunus. Der der Michelsberger Kultur zuzuordnende Wall diente einst der Verteidigung der innerhalb des Walls befindlichen Siedlung. Er umschließt eine Fläche von 46 Hektar.
Wikipedia.de
Schon in der römischen Zeit hatte das heutige Stadtgebiet von Groß-Gerau eine höhere Bedeutung. Ein Kastell im Bereich des Stadtteils "Auf Esch"/ Fasanerie sicherte den Brückenkopf der römischen Provinzhauptstadt Mainz, noch bevor der Limes angelegt und das heutige Südhessen römisch wurde. (Anm: Gleichzeitig sicherte er den Rheinübergang in Nierstein). Die B 44 ist in ihrem Verlauf von der Südspitze der Fasanerie bis Dornheim mit der Römerstraße von Mainz über Groß-Gerau nach Ladenburg identisch; sie lief auf das Südtor des Kastells zu. Mit der Gründung der Civitas Auderiensium gab man das Kastell auf, der Lagervicus blieb als Marktort bestehen. Die räumliche Nähe dieses Vicus zu der später erwähnten mittelalterlichen Wasserburg Dornberg wird kein Zufall sein.
http://de.wikipedia.org/wiki/Groß-Gerau